STAND UP FOR SAFE WATER

Paddeln für sauberes Trinkwasser

Wie weit würden wir heutzutage noch für sauberes Trinkwasser gehen? Zum Wasserhahn in der Küche, zum Supermarkt um die Ecke oder ein paar Kilometer für eine kühle Erfrischung im Restaurant?

Diesen Sommer werde ich weiter gehen, viel weiter. Mit meinem Stand Up Paddle Board werde ich von der Nordsee den Rhein hinauf bis zu seiner Quelle, dem Tomasee auf 2’345 Meter über Meer, paddeln. Eine 1233 Kilometer lange Tortour gegen die Strömung des Rheins und gleichzeitig eine Reise zu sauberem Trinkwasser. Wie lange wird mein Körper der Strömung trotzen können? Ab wann muss ich meine Reise zu Fuss fortsetzen? Diese Mikroexpedition wird mich an meine körperlichen und mentalen Grenzen bringen. Sie wird mir schonungslos zeigen, wie beschwerlich und hart der Weg zu sauberem Trinkwasser sein kann.

Spende

Sauberes Trinkwasser

In Rotterdam wird der 1233 Kilometer entfernte Tomasee mein geografisches Ziel sein. Gleichzeitig möchte ich auf meiner Mikroexpedition mindestens 1233 Franken für Menschen sammeln, welche den Weg zu sauberem Trinkwasser nicht gehen können, sondern müssen.

Einen Menschen zu retten verändert nicht die ganze Welt, aber die ganze Welt verändert sich für diesen einen Menschen. Packen wir es an!

Sauberes Trinkwasser ist ein Menschenrecht.
Der Zugang zu sauberem Wasser ist ein Menschenrecht und doch holen noch immer mehr als eine Milliarde Menschen ihr Trinkwasser aus verunreinigten Quellen. Folge davon sind Krankheiten, an welchen jedes Jahr Millionen von Menschen sterben.

Die zentrale Wasserversorgung für unsere Konsumgüter geht auf Kosten der Ärmsten.
Eine Kehrtwende ist leider nicht in Sicht - im Gegenteil. Der Süsswasserverbrauch wird sich durch die stark konsumorientierte Einstellung vieler Menschen in den westlichen Industrieländern weiterhin zuspitzen. Konsumgüter und Lebensmittel, welche bei der Herstellung Unmengen von Trinkwasser verschlingen, benötigen eine zentralisierte Wasserversorgung. Aus wirtschaftlichen Gründen werden Regierungen und Länder zuerst die zentrale Wasserversorgung für die Grossindustrie sicherstellen und kaum eine Wasserleitung oder einen Brunnen in einem entlegenen Dorf bauen. Sauberes Wasser ist demnach in erster Linie dort, wo die Konsumgüter hergestellt werden, welche unsere Lebensqualität scheinbar steigern sollen und nicht dort, wo es eine Frage des Überlebens ist.

Die Verantwortung liegt auch bei uns.
Solange viel mehr hergestellt, gekauft und verbraucht, als eigentlich zur Befriedigung der menschlichen Grundbedürfnisse nötig ist, wird sich kaum etwas ändern. Auch wird der Konsumhunger in unserer westlichen Welt wohl eher nicht zurückgehen und so wird jeder von uns auch in Zukunft virtuelles Trinkwasser auf Kosten der Ärmsten verbrauchen.

Sauberes Wasser muss global verfügbar sein.
Daher ist es wichtig, die Wasserversorgung zu dezentralisieren und den Zugang zu sauberem Trinkwasser für jeden bezahl- und nutzbar zu machen. Nur wenn sauberes Wasser global verfügbar ist, könnte sich eine Kehrtwende abzeichnen, welche auch die Ärmsten nachhaltig und sozial entwickeln lässt.

Sicheres Trinkwasser

MSR Global Health

MSR Global Health entwickelte mit dem MSR SE200™ Community Chlorine Maker eine simple und kostengünstige Lösung für Menschen, die in entfernt gelegenen Dörfern mit Wasserknappheit leben. Durch diese Technologie wird die Dezentralisierung des Trinkwassers gefördert, was das Elend vieler Menschen lindert und die Unabhängigkeit erhöht. Dieser Ansatz überzeugt mich, weil ich dadurch den Menschen etwas zurückgeben kann, für dessen Wasserknappheit auch ich verantwortlich bin.

Paddeln für sauberes Trinkwasser.
Meine Verschwendung von virtuellem Trinkwasser werde ich in Zukunft bestenfalls verringern können. Dank MSR Global Health habe ich aber wenigstens die Möglichkeit, die leidtragenden Menschen unmittelbar und vor Ort zu unterstützen. Werde auch du einen Teil der MSR Global Health Community und spende sauberes Trinkwasser. Für Fragen zu meiner Mikroexpedition oder zu MSR Global Health stehe ich dir gerne zur Verfügung.

1233 Kilometer gegen die Strömung des Rheins. Ist das überhaupt möglich?

Ob es möglich ist, weiss ich noch nicht. Doch der Anreiz besteht ja gerade darin das scheinbar Unmögliche möglich zu machen - oder in den Worten von Herman Hesse: «Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.» Trotzdem bin ich aber sehr zuversichtlich, dass ich dem Rhein bis kurz nach dem Bodensee auf dem Wasser folgen kann. Danach wird die Strömung zu stark und ich muss meine Reise zu Fuss fortsetzen.

Die Strömung des Rheins beträgt an gewissen Stellen über 10 km/h. Da kannst du doch unmöglich dagegen anpaddeln?

Am Ufer ist die Strömung in der Regel weniger stark. Doch auch in Ufernähe werde ich oft nur sehr langsam vorankommen. Geschätzt werde ich mit ca. 3 km/h gegen die Strömung ankämpfen können - bei Rückenwind etwas mehr, bei Gegenwind werde ich nicht mehr vom Fleck kommen und ich muss pausieren.

Wieso gegen die Strömung und nicht einfach den Rhein hinunter?

Während ich den Weg zu sauberem Trinkwasser freiwillig gehe, ist es für viele Menschen ein täglicher Überlebenskampf. Doch auch ich werde die Rheinquelle und somit das saubere Trinkwasser nur erreichen, wenn ich täglich gegen die Strömung ankämpfe. Der Kampf ist somit das verbindende Glied zwischen zwei Welten. Doch ich habe das Glück, dass es bei mir nicht ums Überleben gehen wird.

1233 Kilometer sind dir aber noch nicht genug. Warum paddelst du nach Rotterdam und nimmst nicht das Auto oder den Zug?

Am liebsten starte ich meine Mikroexpeditionen von zu Hause aus. Zudem ist es eine ideale Vorbereitung für meinen Körper. Somit muss ich nicht extra für diese Tour trainieren. Das Training findet sozusagen unterwegs auf den ersten 1600 Kilometern statt. Auch kann ich dadurch aufbrechen, wann immer ich möchte. Das ist pure Freiheit und für mich der schönste Beginn einer Mikroexpedition.

Deine Reise wird 2-3 Monate dauern. Bis du immer alleine unterwegs?

Wie auf vielen meiner Mikroexpeditionen bin ich alleine und ohne Support unterwegs. Das ist gut so, denn wenn ich an mein mentales und körperliches Limit gehe, muss ich diesen Kampf mit mir alleine austragen können. Trotzdem würde es mich sehr freuen, wenn mich Menschen ein Stück auf meiner Reise begleiten. Auf meiner Webseite lässt sich meine GPS-Position live verfolgen.

Wie verpflegst du dich und wo übernachtest du?

Ein grosser Vorteil einer Mikroexpedition ist es, dass ich auf die Infrastruktur der Zivilisation zurückgreifen kann. Die Verpflegung ist daher selten ein Problem und es wird sich immer wieder einmal ein Supermarkt oder eine Bäckerei finden. Wasser kann ich jederzeit mit meinem Filter aus den Flüssen und Kanälen filtern, wodurch ich sehr viel Gewicht einspare. Nur das Übernachten wird durch die Nähe der Zivilisation etwas schwieriger. Da kann ich nicht einfach mein Zelt aufschlagen, wo ich gerade möchte. Normalerweise findet sich aber immer irgendwo ein Plätzchen zum Schlafen und nach 12 Stunden Paddeln werde ich da bestimmt keine hohen Ansprüche haben.

Wieviel Gepäck hast du dabei?

Da ich allein und ohne Support unterwegs bin, muss ich die Ausrüstung für die gesamte Tour mitführen. Die Verpflegung kann ich gut unterwegs organisieren, die restliche Ausrüstung muss ich 3000 Kilometer mit mir herumschleppen. Da kommen schnell bis zu 50 Kilogramm zusammen. Ich muss mir daher genau überlegen, was ich tatsächlich brauche und was unnötiger Luxus ist.

Du startest bei der Rhonequelle und beendest deine Mikroexpedition nach 3000 Kilometer bei der 23 Kilometer entfernen Rheinquelle. Ist das nicht ein ziemlich grosser Umweg?

Das stimmt. Doch in meiner Route sehe ich keinen Umweg, sondern viel eher den direkten Weg zum Ziel. Mein Ziel ist es nicht möglichst schnell von A nach B zu kommen. Viel eher möchte ich an der Herausforderung wachsen und mit meinem ganzen Körper und Geist spüren wozu ich fähig bin, wenn ich die Komfortzone verlasse.

Nach 1600 Kilometer auf Flüssen und Kanälen sowie 1233 Kilometer gegen die Strömung wirst du bei der Quelle des Rheins dein Ziel erreichen. Was dann?

Mein Körper wird die Ziellinie überschreiten, doch mein Geist wird sich bestimmt schon auf die nächste Reise gemacht haben. Das ist immer so und das ist auch gut so. Es zeigt mir, dass solche Mikroexpeditionen nicht bloss Höhepunkte meines Lebens sind, sondern ein wichtiger Teil meines Alltags. Ich möchte immer wieder aufbrechen, mir einen Wunsch erfüllen und nach Hause zurückkehren.

Bei der Rheinquelle wirst du hoffentlich auch dein Spendenziel von 1233 Franken erreicht haben. Was passiert damit?

Mit den Spenden werden MSR SE200™ Community Chlorine Maker finanziert, welche direkt vor Ort Menschenleben retten werden. Mir ist es wichtig, dass die Gelder genau für diesen Zweck eingesetzt und nicht von einem Verwaltungsapparat verschlungen werden. Wer weiss, vielleicht ergibt sich daraus auch eine nächste Mikroexpedition und ich bringe die MSR SE200™ Community Chlorine Maker persönlich vorbei.