
Jeden Tag kämpfe ich mich mühsam Stockwerk für Stockwerk höher, bis ich irgendwann meinen ganz persönlichen Mount Everest, mein Dach der Welt auf 2345 Meter über Meer bestiegen habe. Bei täglich 3 Höhenmeter liegt der Tomasee noch in weiter Ferne, doch jeden Tag komme ich ihm etwas näher.
Während ich zu Beginn in der Rheinmündung kaum Strömung hatte und teilweise von optimalen Rückenwind profitieren konnte, schickt der Rhein nun erbarmungslos seine Fluten talabwärts. Schon bei leichtem Gegenwind komme ich nur noch sitzend voran oder werde flussabwärts gespült. Es ist ein erbarmungsloser Kampf gegen eine Naturgewalt, die mich gerade zum Verzweifeln bringt, die aber auch Leben und Kraft spenden kann.
Die grösste Herausforderung wird aber nicht der Aufstieg selbst, sondern die Zeiten, in der ich mich ausruhe und erhole sein. Sich einmal einen Tag auzuruhen, fällt mir unheimlich schwer. Am liebsten würde ich mich jeden Tag meiner Aufgabe stellen und meinem Ziel entgegen paddeln. Doch mein Körper braucht auch Zeit, um sich zu regenerieren. Diese Zeit muss ich ihm geben, sonst verliere ich alles.